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Wenn das Baby nicht aufhört zu schreien

Exzessives Schreien bei Säuglingen kann oft auf Darmprobleme zurückgeführt werden, die sich durch einen harten Blähbauch und ein gestörtes Mikrobiom äußern. Eine sorgfältige Untersuchung und entsprechende Anpassungen der Ernährung können in solchen Fällen hilfreich sein.

Das Schreien von Säuglingen ist ein natürlicher Teil ihrer frühen Entwicklung, doch wenn es exzessiv und unaufhörlich wird sowie von Unruheattacken begleitet wird, stellt es Eltern und Fachleute vor besondere Herausforderungen, die eine ganzheitliche Betrachtung und gezielte Maßnahmen erfordern.

Da das Symptom oft innerhalb der ersten drei Monate auftritt, werden als häufigste Ursache die Dreimonatskoliken genannt. Es gibt jedoch dafür keine wissenschatlichen Beweise.

Schreien ist das einzige Kommunikationsmittel, das dem Kind in diesem Alter zur Verfügung steht, um auf seine Not aufmerksam zu machen.

Wenn das Schreien zum Problem wird, sollte man folgende Faktoren ausschließen: 

  • Ausschluss von Erkrankungen oder organischer Ursachen beim Kinderarzt
  • Geburtstrauma (muskuläre Verspannungen, Gelenkblockaden, psychische Traumen – wie z.B, Todesangsterfahrung)
  • übergroße Reizüberflutung (bei unzureichender Reife des ZNS)
  • Distanz zu den Eltern (Säuglinge wollen getragen werden)

Hohe Belastung für die Eltern

Eltern sollten gründlich über das Verhalten ihres Kindes aufgeklärt werden.  Durch die ständige Überforderung (Eltern entwickeln starke Stresssymptome) kann es zu Vernachlässigung und Misshandlung kommen. Die Eltern sollten bei einer Therapie immer mitbehandelt werden.

Empfehlungen für Eltern


Es ist sinnvoll, für Ihr Kind feste Rhythmen einzuführen (Schlaf- und Trinkrhythmus). Tragen Sie Ihr Kind in den ersten drei Monaten so oft es geht am Körper, auch bei der Hausarbeit. Versuchen Sie Ihr Kind von unnötigen Reizen abzuschirmen (Smartphones, TV, Computer in unmittelbarer Nähe). Sorgen Sie für Ihre eigene Entlastung und Pausen (Abwechseln der Eltern, Babysitter, Großeltern, Jugendamt, Beratungsstellen). Wechseln Sie bei Schreiphasen nicht hektisch von einer Beruhigungsmaßnahme zur nächsten – das überfordert Ihr Kind eher, als dass es beruhigt wird.

Diagnostik


In meiner Praxis habe ich schon einige Schreikinder behandelt. Bei den meisten dieser Kinder war es offensichtlich, dass ihr Problem im Darm liegt. Sie hatten einen harten Blähbauch, dessen vorsichtiges Untersuchen bereits Schmerzen auslöste. Eine Stuhluntersuchung ergab dann oft ein stark fehlerhaftes Mikrobiom (Bakterienkulturen im Darm) und positive Entzündungsmarker. 

Therapieoptionen


Sollte sich der Verdacht auf ein Darmproblem nach der Stuhluntersuchung bekräftigen, empfehle ich die Einnahme von Probiotika (für Säuglinge). Falls die Mutter nicht stillt, empfehle ich einen Wechsel auf eine hypoallergene Ersatzmilch. 

In jedem Fall sollte sich die Mutter bei einer Darmproblematik ihres Kindes auch selbst behandeln lassen.

Eine sehr gute Wirkung wird zusätzlich mit einer allabendlichen, sanften Einreibung von Rücken und Füßen mit Lavendelöl (Weleda) erreicht.

Bei körperlichen Geburtstraumen empfehle ich den Besuch bei einem Osteopathen oder Cranio-Sacral-Therapeuten. Auch Vojta und Bowen-Behandlungen sind zu empfehlen.

Sollte bei den Schrei-Symptomen eine psychische Ursache zugrunde liegen (psychische Probleme der Mutter, schwierige Lebenssituation der Eltern, Partnerprobleme), ist es natürlich sinnvoll, wenn die Eltern sich Unterstützung, Hilfe und Beratung suchen. Das Kind kann man begleitend naturheilkundlich (Bachblüten, Homöopathie, TCM) behandeln.

Fazit

Ein umfassender Ansatz zur Behandlung von Schreikindern ist essenziell, der sowohl körperliche als auch psychische Ursachen berücksichtigt und die Eltern in den therapeutischen Prozess einbindet. Eine enge Zusammenarbeit mit Fachleuten und die Schaffung einer stabilen, reizarme Umgebung kann dazu beitragen, das Wohlbefinden des Kindes zu verbessern und die Belastung der Eltern zu verringern.

 

 

Praxisstandorte Heilpraktikerin Monika Groth