In Deutschland leiden etwa acht Millionen Menschen an Kopfschmerzen und Migräne, oft verursacht durch Entzündungen und Schmerzsensibilität. In meiner Praxis zeigt sich, dass Nahrungsmittelallergien häufig Migräne auslösen und gezielte Ernährungsanpassung sowie Darmtherapie die Symptome lindern können.
Ursachen für Kopfschmerzen und Migräne
Die Ursachen für eine solche Anfälligkeit sind leider nicht vollständig geklärt. Laut Wissenschaft steht sie im Zusammenhang mit Entzündungen im Gehirn sowie einer erhöhten Schmerzsensibilität. Manchmal ist sie Begleiterscheinung einer anderen Grunderkrankung im Körper, z.B. einer Anämie (Blutarmut) oder chronischen Entzündungen im Körper.
Diese Studien betonen die Rolle systemischer Entzündungen im Körper, die zur Entstehung und Verschlimmerung von Migräne beitragen können. Kropp, P., & Gerber, W. D. (1998). "Is increased neuronal excitability in migraine due to systemic inflammation?" Cephalalgia, 18(10), 677-681 und Goadsby, P. J., & Edvinsson, L. (1993). "The trigeminovascular system and migraine: studies characterizing cerebrovascular and neuropeptide changes seen in humans and cats." Annals of Neurology, 33(1), 48-56.
Auslöser für Kopfschmerzen und Migräne
Dagegen gibt es einige Auslöser oder Triggerfaktoren für Kopfschmerzen und Migräne. Diese Faktoren sind individuell, meist liegt eine Kombination vor.
- Hormonschwankungen (Zyklus)
- Stress
- Änderung des Schlaf- und Wachrhythmus
- äußere Reize (z.B. Wetter)
- Medikamente (Achtung: auch beim Absetzen kann Kopfschmerz als Entzugssymptom entstehen)
- Alkohol
- unregelmässige Mahlzeiten
In meiner Praxis
In meiner Praxis erlebte ich sehr viele Migränepatienten, die Nahrungsmittelallergien entwickelt hatten, welche die Kopfschmerzen auslösten. Bei den Patienten, wo Nahrungsmittelallergien als Ursache in Frage gekommen sind, konnte mit dem Weglassen der betroffenen Nahrungsmittel und der Therapie des Darms die Migräne gelindert werden bzw. trat sie gar nicht mehr auf.
Therapieoptionen bei Kopfschmerzen und Migräne
In meiner Praxis suchen wir zunächst gemeinsam nach den Auslösemomenten einer Migräne. Oft kann man daran schon erkennen, ob vielleicht Nahrungsmittelallergien dahinterstecken. Sind diese das auslösende Moment, führe ich Tests mit Nahrungsmitteln durch. Bei positivem Ergebnis werden die betreffenden Nahrungsmittel für eine bestimmte Zeit weggelassen und der Darm wird therapiert. Außerdem wird begleitend zur Darmtherapie eine Substitution mit Mikronährstoffen gemacht.
Finden sich keine grundlegenden Ursachen für die Kopfschmerzen trotz der Durchführung aller schulmedizinisch notwendigen Untersuchungen, hat die Traditionelle Chinesische Medizin noch andere Betrachtungsweisen, Kopfschmerzen und Migräne zu diagnostizieren und zu behandeln. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin entstehen Kopfschmerzen (wie auch andere Schmerzen) durch eine Stagnation oder Blockade von Qi (Energie) in den Meridianen (siehe Traditionelle Chinesische Medizin). Die Behandlung der Kopfschmerzen stellt eine gute Indikation für die Akupunktur dar, welche in meiner Praxis bei diesem Krankheitsbild meistens zum Einsatz kommt.
Diese Meta-Analyse fasst die Ergebnisse mehrerer randomisierter, kontrollierter Studien zusammen und zeigt, dass Akupunktur eine wirksame Behandlungsoption für die Prophylaxe von Migräne und anderen chronischen Schmerzen darstellt. Die Studie bestätigt, dass Akupunktur, wie in der TCM beschrieben, durch das Lösen von Energieblockaden in den Meridianen die Häufigkeit und Intensität von Migräneanfällen signifikant reduzieren kann. Vickers, A. J., & Linde, K. (2018). "Acupuncture for chronic pain and migraine prophylaxis." JAMA, 319(19), 1935-1943.
Vorbeugende Maßnahmen bei Kopfschmerzen und Migräne
Es gibt einfache Methoden der Migräne vorzubeugen:
- ein regelmäßiger Schlaf-Wachrhythmus
- eine regelmäßige Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr
- Entspannungsmethoden und/oder Ausdauertraining
sind z.B. erste hilfreiche Schritte, um die Anfallhäufigkeit dauerhaft zu reduzieren.
Selbsthilfe
Bei akuten Anfällen sorgen die meisten Betroffenen ohnehin gleich für ausreichend Ruhe. Der Schmerz wird bei vielen schon dadurch gelindert, dass sie sich an einen stillen, abgedunkelten Ort zurückziehen. Begleitend dazu können Entspannungsübungen helfen, z.B. die Muskelentspannung nach Jacobson, autogenes Training, Yoga oder Biofeedback. Betroffene sollten im akuten Migränefall unbedingt auch auf warme Füße achten (Fußbäder). Als angenehm empfinden manche auch, den Kopf mit Eis zu kühlen. Klingt der Anfall langsam ab, tut frische Luft gut oder Pfefferminzöl an Stirn und Nacken.
Fazit
Kopfschmerzen und Migräne betreffen viele Menschen, und obwohl die genauen Ursachen oft unklar sind, können individuelle Trigger wie Nahrungsmittelallergien eine bedeutende Rolle spielen. Eine gezielte Diagnostik und Anpassung der Ernährung, ergänzt durch Darmtherapie und Mikronährstoffsubstitution, können in vielen Fällen zu einer deutlichen Linderung der Symptome führen und die Lebensqualität verbessern.